Sunday, March 13, 2022

KLINIK TAGEBUCH - Erster Monat in der Klinik

Huhu ^^

Nun wollte ich eigentlich wöchentliche Postings machen, aber hab es irgendwie nicht geschafft. Dennoch möchte ich gern meine Erfahrungen bis jetzt in der Klinik zusammen fassen.

Zunächst hatte ich ja erst sehr schlechte Erfahrungen in der ersten Klinik, trotz vieler voran gegangener Telefonate mit dieser. Das hat mich dann zu der Klinik gebracht in der ich jetzt bin und das war auch gut so. Hier wurde ich nämlich gleich ganz anders behandelt, viel freundlicher und verständnisvoller. Ich habe mich direkt in meiner Erkrankung ernst genommen und verstanden gefühlt. Ich wurde dann auch direkt am Tag meines spontanen Eintreffens hier aufgenommen. Da ist mir vielleicht ein Stein vom Herzen gefallen, das sag ich euch.

Ich bin jetzt seit ca. 1 Monat hier und arbeite auch seitdem mit einer Psychologin zusammen, über die ich wirklich froh bin. Sie ist ein Goldstück und hat das erreicht, was vorher kein Therapeut oder so geschafft hat. Seit Mittwoch, 09.03.2022, haben wir jetzt mit den Expositionen angefangen, sprich damit, dass ich mich dem Zwang stelle - Auf die Expositionen werde ich in einem extra Post genauer eingehen. - und ich habe ein gutes Gefühl mit ihr. Ich denke, wenn ich jetzt weiter mit meiner Psychologin daran arbeite, geht es in eine gute Richtung. Bei den Medikamenten bin ich grad noch in der Einstellung, da müssen wir noch schauen, was wirklich wirkt. Im Mai und Juni habe ich dann hier, aber eine Station höher, einen sogenannten Zwangsturnus. Also ein 8 Wochen Programm, was auf Zwänge, Depressionen, etc ausgerichtet ist. 

Um nochmal auf die Aufnahme und den Klinik Alltag zurück zu kommen. Ich bin ja hier angekommen mit einem Untergewicht von 47 kg. Meine Haare waren matt und ohne Volumen, meine Haut wirkte blass, fast gräulich, und fahl. Mittlerweile bin ich wieder bei einem Gewicht von ca 53 kg und meine Haut und Haare sehen auch wieder viel gesünder aus. Das Klinik Essen kann man sich jede Woche im Speiseplan ankreuzen, was man gerne hätte. Natürlich bekomme ich zusätzlich noch Folsäure und Vitamine, aber dennoch finde ich das echt klasse. 

Anfang meines Klinikaufenthaltes wurde auch ein MRT von meinem Kopf gemacht - das Bild seht ihr unten - und es stellte sich heraus, dass der Zwang Marklagerläsionen im Gehirn hinterlassen hatte. Laut den Ärzten sind diese zum Glück klein und deshalb eventuell reversibel. Daran sieht man aber sehr gut, dass psychische Krankheiten nicht einfach nur Einbildung, so wie leider immer noch oftmals in der Gesellschaft dargestellt, sondern auch neurologisch nachweisbar sind. Anhand meines Beispiels könnt ihr nun sehen, wie sich psychische Krankheiten auswirken können, dass diese sichbar gemacht werden und mitunter auch solche Verletzungen im Gehirn hinterlassen können.

Das zeigt ganz gut, warum ich diesen Blog angefangen habe. Ich möchte mehr dafür sensibilisieren, psychische Krankheiten genauso ernst zu nehmen, wie Körperliche, denn beides ist schlimm und die Betroffenen leiden darunter. Wenn ihr also jemanden kennt, der eine psychische Krankheit hat, dann bitte ich euch, diese Person ernst zu nehmen und für sie da zu sein. Allein ernsthaftes und ehrliches Zuhören und Verständnis für das, was diese Person durchmacht, können schon viel ausmachen. Motiviert ihn oder sie sich Hilfe zu holen. Niemand sucht sich aus krank zu werden und sollte deshalb auch nicht das Gefühl haben, sich dafür schämen zu müssen.

Übrigens, bei den Expositionen mache ich auch Bauchatemübungen, die meine Psychologin mir gezeigt hat, und nehme meinen inneren/sicheren Garten zur Hilfe. Beide Übungen werde ich euch auch noch aufschreiben :) 



Beispiel für die Marklagerläsionen

 



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